Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittelalter - S. 127

1890 - Berlin : Weidmann
Anm. 1) Die Dichtung ist bemüht, die historischen Ereignisse der Völkerwanderung zu einem Ganzen zu vereinen: damit verbinden sich dann die fränkischen Mythen von Siegfried, ursprünglich dem Sonnengott, und den ihm feindlichen Mächten der Finsternis (Hagen, Nibelungen). _ . 2) Form der Dichtung: der alliterierende (stabreimende) Langvers, bestehend aus zwei gleichen Halbversen, welche aus je vier betonten Silben (Hebungen) bestehen, die ein- und mehrsilbigen Auftakt sowie zwischen den Hebungen ein- und mehrsilbige Senkungen gestatten und durch mindestens zwei Worte mit gleichen Anfangslauten gebunden sind.’) Ii. Christliche Zeit. 650—1100 A. Althochdeutsche Zeit. Unterdrückung der volkstümlichen Dichtung durch die Geistlichkeit. 650 Entstehung des Althochdeutschen: Scheidung vom Niederdeutschen durch die zweite Stufe der Laut Verschiebung.-) 650—800 Einführung des Christentums.3) *) Z. B. Phul ende Wödän — füorun zi holzä, Pli. und W. fuhren zu Holze. Daher noch jetzt die vielen allitterierenden Formeln: Stock und Stein, Saus und Hof u. s. w. 2) Das Gotische, Altnordische, Altsächsische und Angelsächsische, die aus ihren Gemeinsamkeiten den Charakter der urgermanischen Sprache erkennen lassen, heben sich von den anderen verwandten indogermanischen Sprachen (s. Heft I, 20) dadurch ab, dafs indogerm. Media (ß, y, d') — urgerm. Tenuis (p, k, t) „ Tenuis (ji, r) = , Aspirata (f, h, ch, th, fs, z) „ Aspirata (qn, y, &) = „ Media (b, g, d) wird (erste Stufe der Lautverschiebung): das Althochdeutsche setzte diesen Prozefs fort, so dafs urgerm. Media = ahd. Tenuis u. s. w. wird, z. B.: Arisch: 1. Stufe: Althoch. 2. Stuf d'dy.ov got. tagr zahar (Zähre) gelidus „ kalds chalt (kalt) Tf ivhiv 1 tendere | „ thanjan denan (dehnen) &Vqk „ daur tör (Thor) yoli] altnord, gall kalla yav l (h)anser f „ gans kans Das Mittelhochdeutsche hat jedoch den streng althochdeutschen Standpunkt bei den Tenues verlassen und sagt: kalt, gälte, gans, breit (statt preit) u. a. Vgl. u. S. 1285. — Das Althochdeutsche ist nicht direkt aus dem Gotischen entstanden; got. gibam (wir geben) = ahd. kepames: das Ahd. hatte also eine altertümlichere Endung für die 1. Pers. Plur., entsprechend dem Lat. — mus, Griech. — fxtg dor. Tvtito/utg für rvmofxiv). — Das Niederdeutsche (Platte) beherrscht die Norddeutsche Tiefebene und geht südlich bis zu einer Linie, die Züllichau, Guben, Lübben, Luckau, Dessau, Wittenberg, Barby, Stafsfurt, Ballenstedt, Ellrich und Sachsa verbindet, vom Harz nach der Siegmündung und von da nördlich von Aachen an die französische Grenze bei Montjoie zieht. — Die südlich von ihr liegenden oberdeutschen Dialekte verhalten sich zum Niederdeutschen wie das Dorische zum Ionischen. Im engeren Sinne nennt man oberdeutsche Dialekte das Ostreichisch-Bayerische und Schwäbisch-Alemannische; die nördlich davon liegenden sind dann die mitteldeutschen (Fränkisch u.s. w.). 3) Das Christentum verdrängte durch die lateinische Schrift (aus der durch Verschnörke-lung im 15. Jh. die sog. deutsche entstand) den Gebrauch der Bunen, die selbst aus den italischen Alphabeten entstanden und nicht sowohl für zusammenhängende Aufzeichnungen als für Zauberei und Wahrsagen dienten: Eun (altnord.) = Geheimnis. Vgl. Tac. Germ. c. 10: Sortium consuetudo simplex: virgam frugiferae arbori decisam in surculos amputant eosque notis quibusdam discretos super candidarn vestem fernere ac fortuito spargunt. Mox. .. sacerdos (vet) pater fanälias .... ter singulos tollit, sublatos secundum impressam ante notani interpretatur. — ln Deutschland waren sie zum Schreiben wenig oder gar nicht in Gebrauch; vgl. Tac. c. 19: Litterarum secreta viri pariter ac feminae ignorant.

2. Mittelalter - S. 42

1890 - Berlin : Weidmann
— 42 — 890 Maurische Piraten setzen sich in der Nähe der Varmündung in Fraxinetum (h. Garde Frainet) fest und verheeren das burgundische Reich sowie die Lombardei, halten die Alpenstrafsen besetzt und legen bis nach Wallis hin Raubburgen an. 899—911 Ludwig das Kind, Arnulfs Sohn, folgt diesem 7jährig. Die Vormundschaft und Regierung führt der thatkräftige Hatto, Erzbischof von Mainz, ohne aber das Reich vor den verheerenden Einfällen der Ungarn schützen noch auch den fünf deutschen Hauptstämmen, Sachsen, Franken, Schwaben, Bayern, Lothringern, gegenüber die Einheit des Reiches aufrecht erhalten zu können. Lothringen fällt zu Frankreich ab, in Sachsen, Bayern und Schwaben erheben sich Volksherzöge. In Franken wütet der Kampf der beiden mächtigsten Familien, der Konradiner, denen auch Hatto angehört, und Babenberger um die Herzogswürde (Babenberger Fehde); erstere siegen. Babenberg ist das heutige Bamberg. — Die Familie der Babenberger kam später wieder zu gröfserer Macht und erhielt durch Otto Ii. 983 die Ostmark (Ostreich), wo sie 1246 ausstarb. — Hatto von Mainz, von seinen Gegnern wegen seines Ehrgeizes gefürchtet und geliafst, ist in der Volksüberlieferung zu einem Kirchenfürsten von unbeugsamem Hochmut und grausamer Härte gestempelt: Sage vom Mäuseturm1) bei Bingen (der 1636 von den Schweden zerstört wurde). Die Herzogtümer: Bayern, östlich vom Lech,2) im N. bis zum Fichtelgebirge gehend, im 0. bis Böhmer Wald und Leitha, im S. bis zu den Alpen. Schwaben (Alemannia), westlich von Bayern, im W. bis zu den Vogesen, im Sw. bis zur Aar (also Elsafs, Baden, Württemberg und die deutsche Schweiz umfassend).3) Franken, zu beiden Seiten des Main,4) im O. bis Werra, Thüringer Wald, Frankenwald, im W. auf das linke Rheinufer hinübergehend. Sachsen mit Thüringen, nördlich von Franken, Nw. - Deuts chland umfassend, nur dafs ein schmaler Streifen Land auf dem rechten Rheinufer von der Sieg an zu Lothringen gehörte. — Unabhängig von Sachsen hielten sich die Ostfriesen. Lothringen nahm den ganzen Westen des Reichs bis zum Argonnerwalde und zur Schelde ein. Mit dem Erlöschen der Karolinger tritt die alte Form des Wahlreichs für Deutschland wieder hervor. Die Wahl *) Ähnliche Sagen auch hei anderen Völkern. 2) Heute erstreckt sich Bayern nach W. hin über den Lech hinaus bis zur Iller. '3) Heute der Name Schwaben auf Württerab er g beschränkt. 4) Daher noch heute fränkische Saale, Frankenwald, fränkischer Jura.

3. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 41

1906 - Berlin : Weidmann
Die Skandinavische Halbinsel. 41 § 9. Die Skandinavische Halbinsel. Geographische Lage: Nordkap 71°N., Kap Lindesnäs 58°N., S.- Spitze Schwedens 55v20n., Kristiania 60" N. (wie St. Petersburg und S.- Spitze Grönlands). Äußerste W.-Küste 5°O. (wie Amsterdam), Drontheim 10° O. (wie Hamburg), Stockholm 18° O. (wie Bromberg), Nordkap 25° O. 770 000 qkm, 7vz Mill. E., auf 1 qkm 10 E. (in Schweden 12, in Norwegen 7, D. R. 111). Fast die ganze Halbinsel ist von einem mächtigen Gebirge bedeckt, das ohne Ketten- und Kammbildung aus einer zusammen- hängenden Reihe von Hochflächen (Fjelden) besteht, die nach Sw. an Höhe zunehmen; auf ihnen erheben sich einzelne Gipfel. Da wo die W.-Küste nach S. umbiegt, ragt auf den Jötunfjelden der Gald- höpig auf, 2600 m, der höchste Berg int n. Europa. Im Sw. endet das Gebirge mit dem Kap Lindesnäs (—schroffes Kap) unter 58v N. Nach W. fällt das Gebirge meist steil und mauerartig zun: Meere ab, das die tief eingeschnittenen und vielverzweigten Täler ausgefüllt hat, so daß es in diesen Fjorden (—Meerbusen) oft durch 2—3 Längengrade ins Land eindringt. Der o.wärts gerichtete Sogne-Fjord reicht bis an das Jötunfjeld (—Riesenberge) heran, und s. davon erstreckt sich der Hardanger - Fjord nach No. nicht weniger weit ins Land; am schönsten ist der Molde-Fjord. Der ganzen W.-Küste ist der „Scherenhof" (Skären —Klippen) vor- gelagert (Fig. 11), bestehend ans zahllosen größeren und kleineren, meist niedrigen Klippeninseln, von denen im Nw. die Gruppe der Lofoten die bedeutendste ist. Auf einer solchen Insel im N. der Halb- insel erhebt sich das Nordkap als eine steile, 300 m hohe Felswand; der n.ste Punkt des Festlandes von Europa ist ö. davon gelegen. Nach O. dacht sich das Gebirge in mehreren Stufen zum Bott- nischen Meerbusen ab. Hier fehlen die Fjorde. Der ö. Vorsprung der Halbinsel am Eingange zum Bottnischen Meerbusen ist wiederum von unzähligen Klippeneilanden umsäumt, die die Küste uoch eiue Strecke nach S. begleiten. Von diesem äußersten O. zieht sich nach dem N.-Ende des Skager Rak eine Bodensenkung, in der mehrere große Seen liegen. Der vielzackige, inselreiche Mälarsee steht durch das Scherengewirr mit der Ostsee in Verbindung; s.w. davon erstreckt sich der schmale Wettersee weit nach S., und weiter nach W. dehnt sich der breite Wenersee aus, so groß wie das Groß- Herzogtum Oldenburg (Wener u. Wetter = Wasser). Der s. dieser

4. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 97

1906 - Berlin : Weidmann
Das Deutsche Reich. 97 Der w. davon gelegene Bayrische Wald fällt steil zur Donau ab, ebenso der letzte Teil des ganzen Gebirges, der die s. Gebirgs- umwallung Böhmens bildet. In großem, nach S. geöffnetem Bogen fließt an den Abhängen des Schwäbischen Jura und des Bayrischen Waldes die Donau ent- lang. Sie entsteht aus den Schwarzwaldbächen Brege und Brigach, nach deren Vereinigung bei Donauesch in gen sie den Jura durch- bricht. Von den ihr aus den Alpen zueilenden Flüssen haben die Jller und der Lech, der links die Wertach aufnimmt, eine n. Richtung; die Isar und der Inn fließen nach No. Nach Aus- nähme der Salzach wendet sich auch der Inn nach N. Diese Flüsse haben einen reißenden Lauf und sind deshalb nur flößbar, die Donau aber, die viel weniger Gefäll hat, wird nach Einmündung der Jller schiffbar. Sie und noch mehr die Isar sind auf weiten Strecken ihres Laufes von sumpfigen Mooren begleitet, die w. vom Lech, d. h. in Schwaben, Ried, ö. vom Lech, d. h. in Bayern, Moos (plur. Möser) genannt werden. Im s. Teile der Hochebene finden sich eine Anzahl von Seen: der Ammer- und der Würm- oder Starnberger-See entwässern zur Isar, der Chiem-^kim^See oder das Bayrische Meer zum Inn. Vom quellenarmen Schwäbischen Jura erhält die Donau keine Nebenflüsse, aber nahe der n.sten Stelle ihres Laufes empfängt sie die Altmühl, die den Fränkischen Jura durchbricht, die Nab vom Fichtelgebirge und den Regen vom Böhmisch-Bayrischen Walde. Das Klima der Hochebene ist festländisch mit großen Wärme- schwankungen. Auf den Bayrischen Alpen reicht infolge der starken Niederschläge und der naßkalten Luft der Wald nur bis 1500 m, dann folgt der Gürtel der Alpenwiesen. Die schroff und steil aufragenden Felswände und das Fehlen größerer Talmulden lassen es zu reichlicher Ansammlung des Firnschnees (vergl. S. 71), aus dem die Gletscher entstehen, nur an wenigen Stellen kommen. In den deutschen Alpen und auf der ihnen vorgelagerten Hoch- ebene wohnen w. vom Lech Schwaben, ö. ebenso wie in der Ober- psalz Bayern. Die politische Grenze jedoch zwischen dem Kgr. Bayern, zu dem der weitaus größte Teil dieses Gebietes gehört, und dem Kgr. Württemberg bildet die Jller; auch das Grhzt. Baden reicht an den Bodensee heran. Im Hochgebirge und seinen Vorbergen herrscht Wiese und Wald vor, und es wird fast ausschließlich Vieh- besonders Rinderzucht getrieben. Deshalb fehlen größere Ortschaften, und es finden sich vielfach, wie überhaupt im Alpengebiete, Einzelgehöfte. Schlemmer, Erdkunde Ii. Z.auflage. 7

5. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 61

1906 - Berlin : Weidmann
Frankreich. 61 Belgien hat viele Kanäle. Außerdem ist besonders letzteres von einem dichten Eisenbahnnetz durchzogen. Für den großen Verkehr kommen in Betracht die Linien, die von Berlin über Köln und Lüttich nach Paris führen, und die nach Rotterdam, Vlissingen und Ostende, von wo die Über- fahrt nach England stattfindet. § 15. Frankreich. Geographische Lage Calais 51"N. (wie Cöln, Dresden, Breslau), Toulon fast 43" N. (Frankreich liegt also unter derselben geogr. Breite wie Österreich-Ungarn). Mündung der Loire 2" W., W.-Küste der Bretagne 5"W., Westgrenze 7°O. 536 000 qkm (etwas kleiner als D. 9t), 39 Mill. E. (nicht ganz 2/z wie D. R.), auf 1 qkm 73 E. (D. R. Iii). Hochgebirge besitzt Frankreich nur an seiner S.- und O.-Grenze: die Pyrenäen (vergl. S. 13), die die Grenze gegen Spanien bilden, und der Südflügel der Westalpen, auf deren Kamm die Grenze gegen Italien verläuft. Die Westalpen erstrecken sich in s.n. Richtung vom Mittelländischen Meere bis zur Berggruppe des Montblanc, 4810 m, die auf französischem Boden liegt. Sie werden eingeteilt in 1. die zu Italien gehörenden Ligurischen Alpen vom Col dell' Altare (Eisenbahn Turin—savona) bis zum Col die Tenda; 2. die See-Alpen; 3. die Cottischen Alpen mit dem Mte. Biso, 3800 m, bis zum Tale der Dora Riparia, aus dem der Paß des Mt. Genevre zur Durance, der des Mt. Cenis in das Gebiet der Jsöre führt; 4. die Grajischen Alpen bis zum Tale der Jsere und der Dora Baltea, die der Paß des Kleinen St. Bernhard verbindet; 5. die Mont- blanc- Gruppe bis zum Großen St. Bernhard. W. vom Mont- blanc liegt das viel besuchte Hochtal von Chamonix, in das zahlreiche Gletscher, z. B. das „Eismeer", lamer de glace (Fig. 16), hineinragen. Während die Westalpen nach Ober-Italien steil abfallen, sind ihnen nach W. die Dauphins - Alpen (Mt. Pelvoux 4100 m) und Savoyer - Alpen vorgelagert, die allmählich niedriger werdend sich weit nach Frankreich hinein verzweigen. N. von den Westalpen trennt der von Sw. nach No. ziehende Schweizer oder Französische Jura Frankreich von der Schweiz. Auch dies Gebirge liegt zum größeren Teile auf französischem Boden und hat hier seine höchsten Erhebungen; es gipfelt w. vom Genfer See im Erst de la Neige, 1700 m. Durch tief eingeschnittene Längstäler werden verschiedene Parallelkamme voneinander geschieden;

6. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 99

1906 - Berlin : Weidmann
Das Deutsche Reich. 99 kehrslinie zu einer der mächtigsten und reichsten Städte Deutsch- lands; das Rathaus, der Dom und das Fuggerhaus erinnern noch an die „Augsburger Pracht". Heute kreuzen sich die Hauptverkehrs- wege (Paris—wien und Berlin—rom) in ^München, der Haupt- stadt Bayerns, das mit y2 Mill. E. die drittgrößte Stadt des Deutschen Reiches ist. Durch seine Prachtbauten, unter denen die Kirchen hervorragen, ist es eine der glänzendsten Hauptstädte Europas; durch seine Kunstsammlungen, Universität, technische Hochschule und Malerakademie sowie andrerseits durch seinen Getreidehandel und mehr noch durch sein Bier hat es weit über die Grenzen Bayerns hinaus Bedeutung. An der Donau nahm Ulm, wo der Fluß nach Einmündung der Jller schiffbar wird, im Mittelalter einen ähnlichen Aufschwung wie Augsburg und ist auch jetzt noch durch seinen Handel und als Festung wichtig; berühmt ist sein Münster, einer der größten Dome Deutschlands. Weiter unterhalb deckt die starke Festung Ingolstadt die an der Altmühl über den Jura führende Straße. Regensburg, am n.sten Punkte der Donau, wo die Wege vom Fichtelgebirge und aus Böhmen den Fluß überschreiten, war früher 23 ebenfalls eine der größten deutschen Handelsstädte; später war es 2g Sitz des Reichstags. Es ist eine altertümliche Stadt mit schönem gotischen Dom. Oberhalb bei Kehlheim erinnert der Prachtbau der Befreiungshalle an die Befreiungskriege, unterhalb erhebt sich auf dem hohen linken Donauufer die Walhalla mit den Büsten be- rühmter deutscher Männer. Straubing ist, wie Landshut an der Isar, Marktort für die getreidereiche Umgegend. Am Zusammenfluß von Donau und Inn liegt Passau (Fig. 21), das alte Castra Batava der Römer. — Die Oberpfalz n. von Regensburg hat auf meist unfruchtbarem Boden eine wenig zahlreiche Bevölkerung. Durch die in seiner Nähe befindlichen Eisenerzgruben ist Amberg eine gewerbreiche Stadt geworden; es sind dort große Gewehrfabriken. § 21. Das deutsche Mittelgebirgsland. Das deutsche Mittelgebirgsland gliedert sich in zwei ver- schiedenartige Teile: das süddeutsche Rheingebiet und die mittel- deutsche Gebirgsschwelle. Ersteres zerfällt wiederum in zwei natürliche Abschnitte: die Oberrheinische Tiefebene mit ihrer Gebirgsumwallung und das ö. davon gelegene Schwöbisch-Frän- tische Stufenland. Dieser s. Teil und die ö. sich anschließenden 7 *

7. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 63

1906 - Berlin : Weidmann
Frankreich. 63 die Aonne zufließt. Rechts empfängt sie die auch vom Hochland von Langres kommende Marne und die auf den Ardennen ent- springende Oise. Wenigstens in ihrem Oberlaufe gehören zu Frank- reich die Maas und die Mosel (^kleine Maas), die die Lothrin- gische Hochebene durchziehen. Ju das Mittelländische Meer mündet die auf dem St. Gott- hard entspringende Rhone (—der rasche Fluß). Sie fließt nach ihrem Austritt aus dem Genfer See nach Sw. und nimmt da, wo sie sich rechtwinklig nach S. wendet, rechts die Saöne [ßön] (= der ruhige Fluß) auf, die von den Sichelbergen kommt und links den dem Jura entquellenden Doubs [du] empfängt. Von den Westalpen strömen Fig. 15. Vulkanreihe des Puye de Dome in der Auvergne. der'rhone die Jsöre und die Durance zu, und unterhalb der Einmündung der letzteren beginnt das sumpfige Delta der Rhone, das sie in zwei Hauptarmen durchfließt. Die Bodenbildung Frankreichs ermöglichte eine vielfache Ver- bindung seiner Flüsse durch Kanäle. So führt 1. der Kanal du midi von ö.sten Punkte der Garonne zum Mittelmeer; 2. der Kanal du Centre von der Saöne zur Loire; 3. der Kanal von Burgund von der Saöne zur Aonne- 4. der Kanal von Orleans von der Loire zur Seine; 5. der Marne-Rhein-Kanal durch- schneidet Maas und Mosel, durchzieht den Wasgau in einem Tunnel und mündet da in den Rhein, wo 6. der Rhone-Rhein-Kanal beginnt. Dieser führt durch die Burgundische Pforte zum Doubs und stellt demnach die Verbindung zwischen Nordsee und Mittelmeer her. Ferner ist das n. Frankreich mehrfach mit dem belgischen Kanal- netz verbunden. An der Küste des Mittelmeers und an der unteren Rhone herrscht südeuropäisches Klima mit trocknen Sommern, so daß der

8. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 101

1906 - Berlin : Weidmann
Das Deutsche Reich. 101 Hügellandschaften von Böhmen und Mähren werden von dem Nord- deutschen Flachlande durch eine Reihe von Massen- und Kamm- gebirgen getrennt, die als mitteldeutsche Gebirgsschwelle be- zeichnet werden. Der westliche, bis zum Fichtelgebirge reichende Teil besteht aus mäßig hohen, ausgedehnten Berg- und Hügellandschaften, die in drei Gruppen zerfallen: das Rheinische Schiefergebirge, das Hessische und Weser-Bergland, den Thüringer Wald und den Harz. Der ö. Teil wird durch zwei schmale, schärfer hervor- tretende und höhere Gebirgszüge gebildet: das von Sw. nach No. gerichtete Sächsische Erzgebirge und die von Nw. nach So. ziehenden Sudeten. Dieser Grenzwall wird nur durch die Täler des Rheins und der Elbe und durch eine größere Lücke im Hessischen Berglande unter- brachen, die für den Verkehr zwischen Süd- und Norddeutschland von jeher große Bedeutung gehabt haben. § 22. Das süddeutsche Rheingebiet. Geographische Lage: Mainz und Fichtelgebirge 50° N., Rheinknie bei Basel 47vs° N. (wie Zugspitze). Wasgau 7° O. (wie Cöln), Fichtel- gebirge 12° O. 1. Die Oberrheinische Tiesebene, in die der Rhein bei Basel eintritt, wird im O. und W. von Gebirgen eingerahmt, die eine auf- fallende Ähnlichkeit zeigen: auf beiden Seiten nämlich liegen die größten Erhebungen im S., und die höchsten Gipfel ragen dicht am Rande der Ebene auf; nach dieser fallen beide Gebirgszüge steil ab, während sie nach außen sich allmählich abdachen, nach W. zu der Lothringischen Hochebene, nach O. zu dem Schwäbisch-Fränkischen Stufenlande. Ferner nimmt die Höhe der Gebirge nordwärts fast gleichmäßig ab. Im O. wird die Tiefebene zunächst vom Schwarzwald be- grenzt, der im Feldberg bis 1500 m, im Deutschen Belchen noch über 1400 in aufsteigt. Im n. Teile wird er weit niedriger, und hier schließt sich das Neckar-Bergland an, eine mäßig hohe, ein- förmige Hochfläche, die nur von der Rheinebene aus den Anblick eines Gebirges gewährt. N. vom Durchbruchstale des Neckars er- hebt sie sich im Odenwald höher, doch erreichen dessen höchste Gipfel, so der Katzenbuckel im So., nur ungefähr 600 in. Nach No. setzt sich jenseits des Maintales das Gebirge im Spessart fort, der.

9. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 69

1906 - Berlin : Weidmann
Die Alpen, 69 Land zum Ausdruck kommt. Für den Weltverkehr kommen folgende Straßen in Betracht: die von Calais über Paris, Dijon zum Mont Cenis (Tunnel 12,2 km), von der sich an der Saöne die nach Lyon und Marseille abzweigt. Nach Sw. führt die Eisenbahn über Orleans, Tours, Bordeaux, Bayonne nach Spanien; nach Deutschland gibt es drei Wege: nach No. über Lüttich und Cöln nach Berlin; nach O- über Chalons, Toul nach Metz, Frankfurt oder von Toul über Nancy nach Straßburg und weiter nach Wien und Konstantinopel (Orientzug); nach So. über Belfort nach Straßburg oder durch die Alpenländer nach Wien. § Ig- Die Alpen. Allgemeine Übersicht. Geographische Lage: Nizza 43v-0 N,,Montblanc und Bergamasker Alpen 46 ° N., Zugspitze 47v2 0 N,, Wiener Wald 4ä ° N. Mte. Biso und Montblanc 7 0 O. (wie Wasgau, Cöln), Wiener Wald 16" O. (Breslau, Posen 17 ° O.). An den Alpen haben Frankreich, Italien, die Schweiz, Deutsch- land und Österreich Anteil, aber im erdkundlichen Sinne bilden sie ein zusammenhängendes Ganze, das sich zwischen 43 0 und 48° N. und 5° und 16° D. in der Richtung von Sw. nach No. aus- breitet. Von der Küste des Mittelmeeres erstrecken sich die Alpen nach N. bis zur Gruppe des Montblanc, des höchsten Berges in Europa, 4810 m, dann wenden sie sich nach O. und nehmen all- mählich an Höhe ab, an Breite aber zu, so daß der Umriß ihrer Flächenausdehnung der Gestalt eines Füllhorns ähnelt. Der von ihnen bedeckte Raum steht an Größe zwar zurück hinter dem, den der Ural oder die skandinavischen Gebirge einnehmen, aber sie übertreffen diese weit hinsichtlich ihrer mittleren Höhe und ebenso in bezug auf die höchsten Erhebungen. Die großartigen Naturschön- heiten der Alpen ziehen von Jahr zu Jahr größere Scharen von Reisenden an, die hier Erholung und Anregung suchen und für die Bewohner der armen Alpenlünder eine Quelle des Wohlstandes werden. Nach Bau und Alter zerfallen die Alpen in Westalpen und Ostalpen, die durch die Tallinie, welche vom Bodensee am Rhein und Hinterrhein aufwärts und über den Splügen zum Comer-See hinab- führt, geschieden werden. Jene sind auf der nach Nw. gekrümmten Außenseite des Hauptzuges, diese auf beiden Seiten desselben von Gebirgsgürteln eingefaßt. Die Westalpen bestehen aus zwei Teilen:

10. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 70

1906 - Berlin : Weidmann
70 Europa, der Südslügel, bis zum Großen St. Bernhard reichend, ist S. 61 besprochen, die Schweizer Alpen erstrecken sich, allmählich breiter werdend, nach Ono. Die Schweizer Alpen werden durch die Längstäler der Rhone und des Rheins in eine s. (Penninische und Lepontische A.) und in eine n. Hälfte (Berner, Vierwaldstätter, Glarner und Thur-A.) geschieden. In den Oftttlpeit wird der mittlere Hauptzug des Gebirges (Rhätische, Tiroler A., Hohe Tauern, Niedere Tauern, Eisenerzer A. und s. der letzten beiden die Steierischen A.) durch das vom Inn, der Salzach und der Enns gebildete Längstal von einer n. Reihe von Gebirgsketten getrennt, die nach dem hier vorherrschenden Kalk- gestein als Kalkalpen bezeichnet werden. Durch Quertäler zerfallen sie in mehrere Gruppen (Algäner, Nordtiroler, Salzburger A., Salz- kammergut, Österreichische 21.). Im S. trennt das Längstal der oberen Etsch, der Rienz und der Save in ähnlicher Weise eine Reihe von Berggruppen und Gebirgszügen (Bergamasker A., Ortler- und Adamello-A., Südtiroler Dolomiten, Karnische A., Karawanken und s.w. der letzteren die Julischen A. und der Karst) von dem mittleren Hauptzuge. Der Abfall des Gebirges ist nach S. bedeutend steiler als nach N.: dort steigt es unmittelbar aus der Lombardischen Tiefebene auf, hier ist ein breiter Gürtel von Vorbergen vorgelagert, die sich über der 5—900 m hohen Schweizerischen und Oberdeutschen Hochebene erheben. Die Alpen werden von zahlreichen Längs- und Quertälern durchzogen, und da diese fast überall durch tief in die Gebirgsketten eingeschnittene Pässe (z. B. St. Gotthard, 2100 m, Brenner, 13g0 m) mit einander in Verbindung stehen, bietet das Gebirge für den Ver- kehr viel weniger Schwierigkeiten als z. B. die Pyrenäen. Die Alpen sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse. Die nach S. fließenden Gewässer werden, nachdem sie bei ihrem Austritt aus dem Gebirge die herrlichen italienischen Seen (vergl. S. 17) durchflössen haben, von dem auf den Westalpen entspringenden Po aufgenommen; weiter im O. fließen sie, wie die Etsch, selbständig ins Adriatische Meer. Von den Mittelalpen fließt die Rhone ins Mittelmeer; sie erhält von den Westalpen ihre linken Nebenflüsse. Ebenfalls aus den Mittelalpen hat der Rhein seinen Ursprung und die ihm zu- fließende Aare mit ihren Nebenflüssen; er gehört zum Nordsee-Ge- biet. Die Ostalpen entwässern (Inn, Salzach, Enns, Mur, Drau und Save) nach N. und O. zur Donau und dem Schwarzen Meere.
   bis 10 von 111 weiter»  »»
111 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 111 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 144
1 291
2 127
3 136
4 672
5 409
6 407
7 348
8 53
9 172
10 1354
11 267
12 101
13 74
14 414
15 295
16 386
17 261
18 111
19 175
20 362
21 210
22 320
23 313
24 276
25 295
26 556
27 205
28 175
29 225
30 239
31 230
32 93
33 155
34 306
35 101
36 192
37 992
38 371
39 463
40 125
41 541
42 173
43 144
44 98
45 1043
46 194
47 235
48 156
49 216

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 0
2 4
3 5
4 4
5 37
6 5
7 0
8 0
9 0
10 7
11 4
12 3
13 1
14 0
15 0
16 2
17 0
18 20
19 0
20 0
21 16
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 4
28 4
29 0
30 1
31 0
32 1
33 5
34 0
35 1
36 0
37 1
38 1
39 0
40 5
41 0
42 1
43 0
44 5
45 3
46 0
47 0
48 28
49 57
50 12
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 10
58 0
59 0
60 0
61 7
62 6
63 0
64 1
65 1
66 2
67 0
68 0
69 0
70 37
71 0
72 0
73 5
74 0
75 1
76 3
77 4
78 0
79 2
80 17
81 0
82 0
83 1
84 1
85 1
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 3
93 27
94 1
95 2
96 0
97 0
98 0
99 14

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 0
3 1
4 0
5 0
6 33
7 0
8 0
9 0
10 0
11 7
12 0
13 2
14 52
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 2
24 2
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 6
33 0
34 6
35 0
36 16
37 0
38 4
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 2
46 0
47 4
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 11
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 5
67 0
68 2
69 0
70 12
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 1
77 0
78 4
79 0
80 1
81 11
82 0
83 6
84 0
85 0
86 2
87 3
88 0
89 2
90 19
91 0
92 1
93 1
94 5
95 11
96 7
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 1
106 0
107 4
108 1
109 3
110 2
111 0
112 0
113 1
114 1
115 1
116 0
117 0
118 1
119 22
120 0
121 0
122 2
123 0
124 1
125 1
126 0
127 2
128 0
129 0
130 10
131 2
132 0
133 9
134 0
135 5
136 1
137 2
138 3
139 30
140 0
141 0
142 2
143 0
144 2
145 0
146 0
147 0
148 0
149 2
150 0
151 0
152 0
153 16
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 1
160 4
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 1
172 0
173 3
174 1
175 1
176 1
177 0
178 2
179 0
180 1
181 0
182 0
183 2
184 1
185 0
186 0
187 0
188 5
189 0
190 0
191 0
192 0
193 22
194 0
195 2
196 1
197 0
198 1
199 1